Laudatio der Firma Hasler + Co AG, Winterthur
Ausbilden heisst verantworten!» – Etwa so lässt sich das Verständnis der Firma Hasler + Co AG in Winterthur zu Rolle und Aufgabe bei der beruflichen Bildung in drei Worte fassen. Seit 160 Jahren begleitet sie junge Menschen bei ihrem Werdegang zum Eisenwarenprofi. – Die Förderstiftung polaris würdigt dieses Engagement mit dem Preis als «Bester Ausbildungsbetrieb Eisenwaren 2018».
Führendes Unternehmen
Wir schreiben das Jahr 1853. Der Ur-Urgrossvater der heutigen Geschäftsleitungs-Generation, Heinrich Arbenz Haggenmacher, legt mit für jene Zeit mutigen Auslands- und Handelsaktivitäten den Grundstein zu einer umfassenden Entwicklung: Aus der kleinen, von der Schwiegermutter übernommenen Kupferschmiede in Winterthur wird über Generationen eines der führenden Unternehmen im Schweizer Eisenwarenhandel.
Zitat
«Wir wollen unseren Jugendlichen eine solide Zukunftsperspektive bieten und in ihnen echte Freude an unserem Beruf wecken. Wenn das gelingt, bleiben sie uns erhalten und der Einsatz aller Beteiligten wird belohnt»
Cornelia Hasler
Von Generationen persönlich geprägt
«Geblieben sind der Familiengeist, die soziale Verantwortung und unser Bestreben, die Kundenbedürfnisse mit einer stets modernen Firmenkultur optimal zu erfüllen.» Die das sagt, ist Cornelia Hasler, Schwester des heutigen Geschäftsleiters Christof Hasler. Sie verweist dabei auf die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der Mitarbeitenden von etwa 15 Jahren. Sie erwähnt das firmeninterne «Beizli» mitten im Laden, das für Mitarbeitende und Kunden gleichermassen da ist. Und sie erklärt im Gespräch auch, wie die kombinierten Sortimente von Eisenwaren und Haushalt (manchmal auch Waffen) überhaupt entstanden sind: Aus einem gemeinschaftlichen Ursprung, oft eben aus einer Schmiede, die Nägel, Töpfe und Messer machte. So ist auch die Geschichte der Hasler + Co AG in Winterthur zu verstehen: Von der Kupferschmiede zum hochmodernen Handels- und Dienstleistungshaus – von Generationen persönlich geprägt und gestaltet.
Zitat
«Wenn wir von Kunden Lob zu unseren Lernenden bekommen, erfüllt uns das mit Stolz. Es ist die beste Bestätigung unseres Engagements»
Hermann Kaufmann
Organisches Wachstum
Familienpionier Arbenz trat die Schmiede bald an einen Mitarbeiter ab. Von da an wurde nur noch gehandelt – mit zunächst vier Mitarbeitenden. Heute beschäftigt Hasler 250 Mitarbeitende an 5 Standorten und bildet derzeit 16 Lernende aus, 12 davon in Winterthur. Bedingt durch Wachstum und mehrfache Veränderungen im Marktumfeld (als Grossistin: EDE-Einkaufsgenossenschaft/Hasler-Handels AG) wechselte man die Standorte in und um Winterthur, bis man sich schliesslich im Aussengebiet Winterthur Grüze räumlich gut einrichten konnte. Hier – nicht unpassend an der «Rudolf Diesel-Strasse» – befindet sich der Hauptsitz mit einem grossen Proficenter für Handwerk, Gewerbe und Industrie. Dieses Ladengeschäft hat auf einer Fläche von 2 500 m2 permanent 40 000 Artikel an Lager. Nochmal so viele sind auf Bestellung lieferbar. Und selbst kleinste Schrauben gibt es im Einzelverkauf. Das Gruppen-Zentrallager versorgt die fünf Standorte, Geschäftsleitung und Zentralverwaltung sind ebenfalls hier domiziliert. Die Kunden sind zu 80% Handwerker und Firmen.
Verantwortung
«Der polaris-Preis ist für uns Bestätigung und Belohnung für unseren Einsatz bei der Ausbildung!» Nach der Motivation dazu befragt, sieht Cornelia Hasler die Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft zuvorderst. «Bei unserer Firmengrösse ist es schlicht ein Muss, dass wir Jugendlichen eine Zukunftsperspektive geben und zugleich der Wirtschaft gut ausgebildete Arbeitskräfte zuführen. Denn wir alle leben von der Wirtschaft!» Allein in den letzten 25 Jahren konnten 250 Jugendliche bei Hasler ins Berufsleben einsteigen. Wegen dem Fachkräftemangel geht es dabei auch um die Deckung des eigenen Bedarfs. «Wir haben heute 38 einstige Lernende bei uns. Das sind 15% unserer Mitarbeitenden. Einige sind Team -und Abteilungsleiter oder sogar in der Geschäftsleitung! » Ausbilden heisse in Winterthur auch, die Persönlichkeit bilden. In den Niederlassungen Delémont und Monthey sind sogar Sprachaufenthalte möglich. Man versuche zudem, die Schützlinge im Umgang mit den modernen Medien zu sensibilisieren und ihnen Werte zu vermitteln, die nicht im Netz abrufbar sind.